Sieben Audiostationen mit spannenden Infos zu den Orten, persönlichen Geschichten von Menschen aus Marburg, Denkanstößen zu Werten und Impulsen, um die eigenen Gedanken schweifen zu lassen.
Der interaktive Spaziergang führt von Weidenhausen über den Hirsefeldsteg, das Lahnufer, den Friedrichsplatz, das Haspelgässchen zur Lutherstraße und endet am Helene-Weber-Heim in der Oberstadt. An diesen sieben Punkten erwarten die Teilnehmenden Audiostationen mit spannenden Inhalten. Mit dabei sind die Künstlerin JPG, Wortkünstlerin Stella Jantosca, Lahntaucherin Regine Manon Böhm, Hobbymusikerin und Leiterin der Katholischen Hochschulgemeinde Viola Sinsel, Bundesliga-Basketballerin Lena Dziuba, drei Studierende des Hannah-Arendt-Debattierclubs Tristan Krause, Benedikt Huber und Lena Klieber sowie Bürgermeisterin und Richterin Nadine Bernshausen.
Für den rund 100-minütigen Spaziergang benötigt man ein Smartphone sowie Kopfhörer und kann dann im eigenen Tempo die rund 3 km lange Route laufen.
Sprecherin & Schnitt: Stephanie Mosler
Eine Tour der Citypastoral Marburg in Kooperation mit dem Stadtmarketing Marburg und Marburg Stadt und Land Tourismus
Die Marburger Künstlerin JPG zeigt uns ihr Viertel
Weidenhausen ist neben der Oberstadt der älteste Siedlungsbereich von Marburg und wurde bereits 1235 urkundlich erwähnt. Erst 1929 wurde das Dorf in den damaligen Stadtkreis Marburg eingemeindet. Weidenhausen ist ursprünglich ein Straßendorf, wo sich Händler, Dirnen und Gerber niedergelassen hatten und vom Verkehr an der seit ca 1250 bestehenden Brücke profitierten. Auch der Henker der Stadt lebte hier. Besonders sehenswert ist die Weidenhäuser Straße mit den zwei Reihen dicht gedrängter, teilweise mit prächtigen Holzschnitzereien verzierten Fachwerkhäusern. Schmale Gassen, die früher Wasserläufe waren, und Durchgänge führen auf die zahlreichen Weidenhäuser Innenhöfe, die im September unter anderem Schauplatz des größten Marburger Stadtteilfests, des Weidenhäuser Höfefests sind.
Klicke auf die Audiodatei und erfahren, wie verbunden sich die Künstlerin JPG mit Weidenhausen und den Menschen vor Ort fühlt.
Nun geht es weiter entlang der Lahn zur nächsten Station am Hirsefeldsteg. Ein guter Moment, um sich Gedanken zu machen:
Mit welchem Ort fühle ich mich besonders verbunden?
Mehr von JPG alias Jessica Petraccaro-Goertsches gibt’s auf ihrer Internetseite: www.galeriejpg.de.
Wer mehr über Weidenhausen erfahren möchte, sollte einen Blick auf www.ag-weidenhausen.de/weidenhausen-mobil werfen.
Stella Jantosca, Wortkünstlerin, baut verbale Brücken
Vom Hirsefeldsteg hat man einen tollen Blick auf die Lahn mit dem Grüner Wehr, die historische Häuserzeile im Hintergrund und das Schloß. Das Grüner Wehr ist eines der beliebtesten Fotomotive der Stadt und staut seit mehreren hundert Jahren das Wasser der Lahn. Der Hirsefeldsteg, die moderne Fußgängerbrücke, verbindet nicht nur beide Ufer, sondern stellt auch eine Brücke zwischen Generationen dar - auf der einen Seite die Jugendherberge auf der anderen Seite eine Senioreneinrichtung und ein Kindergarten.
Höre in der Audiodatei ein Poetry von Stella Jantosca über drei Frauen, die an diesem Steg stehen und sich Gedanken über ihr Leben und die Würde des Menschen machen.
Nun geht es auf der anderen Seite des Flusses und an einem kleinen Nebenarm weiter bis zum nächsten Stopp an den breiten Lahnauen im Südviertel.
Ein schöner Weg, um die Gedanken schweifen zu lassen und sich mit folgender Frage zu beschäftigen:
Welche Menschen kommen mir in den Sinn, wenn ich höre “Wow, Respekt”? .
Mehr von Stella Jantosca gibt’s bei Instagram: https://www.instagram.com/stella.jtc/?hl=de.
Regine Manon Böhm, Lahntaucherin, lädt zu einem Hörabenteuer ein
Die Lahn entspringt im Rothaargebirge und fließt nach über 200 Kilometern bei Lahnstein in den Rhein. Auf ihrem Weg verbindet sie viele Orte und bleibt ein naturnaher Fluss, auf dem es bis auf Kanus und kleinere Boote keine Schifffahrt gibt. Allerdings wurde sie teilweise begradigt, was ökologische Auswirkungen hat. Wenn Flüsse mäandern, ist mehr Biodiversität möglich, da sich Auen bilden können, die eine größere Artenvielfalt ermöglichen. Die Auen und Wiesen an der Lahn sind in Marburg beliebte Ziele zum Erholen und für gemütliche Stunden in Gemeinschaft.
In der Audiodatei wartet dieses Mal ein Einblick in das Engagement der Lahntaucher und eine Gedankencollage zum Thema Vielfalt von und mit Regine Manon Böhm auf dich. Reinhören lohnt sich – wie bei allen Stationen des Gedankengangs.
Im Anschluss führt der Gedankengang weiter durch das Südviertel durch die Stresemannstraße und die Friedrich-Naumann-Straße zur nächsten Station am Friedrichsplatz. Im Frühling ist diese Strecke für ihre blühenden Kirschbäume bekannt.
Nutze den Weg doch für eine eigene Gedankencollage:
Ob Ökosystem oder unsere Gesellschaft, egal, jedes Wesen spielt eine wichtige Rolle für das Gelingen des großen Ganzen.
Welche Rolle habe ich in meinem System? Wo bin ich ganz in meinem Element?
Mehr von den Lahntauchern gibt’s auf www.lahntaucher.de.
Viola Sinsel, Leitung der Kath. Hochschulgemeinde, spricht über Liebe und singt “So viel mehr” von Faso.
Hier im Marburger Südviertel ist der Friedrichsplatz, als bedeutendes Ensemble der Gründerzeit, der zentrale Platz. Der Platz wurde um die Jahrhundertwende angelegt und nach dem Kaiser Friedrich III. benannt. Im Laufe der Jahre unterlag der Friedrichsplatz mehreren gestalterischen Umbrüchen. Ursprünglich als prägender Platz für das Südviertel angelegt, wurde nach Vollendung des Staatsarchivbaus zu Zeiten des Nationalsozialismus, der ehemals symmetrische Platz nach Norden zum Staatsarchiv hin geöffnet und auch die Bepflanzung auf diesen Bereich ausgerichtet. Strahlenförmig laufen verschiedene Straßen auf den Platz zu. Optischer Mittelpunkt des Friedrichsplatzes ist das große Wasserbecken mit Brunnenfontäne.
Höre in der Audiodatei, welche Gedanken sich Viola Sinsel über die Liebe macht und gönne dir eine Pause beim Lied „So viel mehr“ von Faso, gesungen von Viola.
Kleines Päuschen gefällig?
Das Café Frau Friedrich lädt alle Gedankengänger.innen zu einem Special ein. Wer beim Bestellen sagt, dass er am Gedankengang teilnimmt, erhält einmalig einen Rabatt in Höhe von 10% auf den gesamten Verzehr.
Danach geht es weiter durch die Liebigstraße und die Haspelstraße zum Aufstieg in die Oberstadt. Die nächste Station ist am Haspelgässchen.
Für die Pause oder den weiteren Weg möchten wir dir folgende Frage mitgeben:
Was oder wen liebe ich? Was liebe ich an mir?
Mehr über Violas Arbeit gibt's auf www.khg-marburg.de.
Lena Dziuba, Bundesliga-Basketballerin des BC Marburg, teilt ihre Leidenschaft.
Nun geht’s vom Südviertel in die Oberstadt. Die Marburger Oberstadt ist das historische Zentrum der Stadt Marburg und bekannt für ihre malerischen Fachwerkhäuser und engen Gassen. Hier stehen mehr als 700 historische Häuser, die zum größten Teil in der Zeit zwischen dem 14. Jahrhundert und 1866, dem Zeitpunkt der Annexion Hessens durch Preußen, erbaut wurden. Über allem thront das Landgrafenschloss.
Im Interview sprüht die Basketballerin Lena Dziuba nur so vor Energie und Leidenschaft für ihren Sport.
Und während man das Haspelgässchen hochgeht, nimmt Lena Dziuba uns akustisch mit in das letzte Heimspiel der Blue Dolphins und es gibt ein paar anregende Fragen:
Was lässt mein Herz höher schlagen?
Wobei gebe ich richtig Gas?
Welchen Erfolg habe ich zuletzt gefeiert?
Im Anschluss geht es weiter in die Lutherstraße 4.
Mehr von Lena Dziuba gibt’s auf der Seite der Blue Dolphins des BC Marburg https://bc-marburg.de/
Tristan Krause, Benedikt Huber und Lena Klieber des Hannah-Arendt-Debattierclubs sprechen über Meinungsfreiheit.
In dem Haus mit der Nummer 4 hatte die Philosophin und politische Denkerin Hannah Arendt 1925 ein Studentenzimmer gemietet. Hannah Arendt kam im Herbst 1925 nach Marburg und begann als eine von wenigen Frauen Philosophie, Evangelische Theologie und Griechisch zu studieren. 1941 emigrierte sie in die USA und wurde 1951 amerikanische Staatsbürgerin. Ihre Arbeiten haben einen nachhaltigen Einfluss auf das Verständnis von Macht, Politik und menschlicher Natur. Das Recht, Rechte zu haben und diese auch politisch einzufordern, war für Hannah Arendt die elementare Forderung, die sie aus ihrer eigenen Erfahrung von Flucht, Migration und dem Prozess des Ankommens in einer neuen Gesellschaft gelernt hat.
Klicke auf die Audiodatei und höre drei Studierende, die sich für das Debattieren begeistern und für Meinungsfreiheit eintreten.
Passend zur mutigen Denkerin Hannah Arendt eine Frage, die dich nun auf den nächsten Metern bis zur Ritterstraße 11 begleiten könnte:
Für was trete ich mutig ein? Oder für was wünsche ich mir eine Extraportion Mut?
Lust auf Debatte? https://debattiersport-marburg.de/
Bürgermeisterin und Richterin Nadine Bernshausen erzählt, was ihr heilig, wichtig und wertvoll ist.
Das Haus in der Ritterstraße 11 ist inzwischen ziemlich verfallen. 1924 wurde hier in der Marburger Oberstadt das erste katholische Säuglings- und Kinderheim eröffnet. Es stand unter der Trägerschaft des „Marburger Katholischen Fürsorgevereins für Mädchen, Frauen und Kinder“, aus dem später der „Marburger Sozialdienst katholischer Frauen e.V.“ mit der Beratungsstelle neu:haus hervorging.
Nach dem Krieg erhielt das Haus den Namen Helene-Weber-Heim. Helene Weber war eine bedeutende deutsche Politikerin und eine der vier “Mütter des Grundgesetzes”. Geboren 1881 im heutigen Wuppertal, widmete sie ihr Leben dem Kampf für die Rechte von Frauen und die soziale Gerechtigkeit.
In der Audiodatei erfährst du mehr über Helene Weber, das Haus in der Ritterstraße und die Sicht von Nadine Bernshausen auf Gerechtigkeit.
Der Gedankengang endet an dieser Stelle. Vielleicht geht er in dir aber auch erst richtig los. Wir freuen uns, dass du dabei warst.
Nun bleibt die Frage:
Was ist mir heilig, wichtig und wertvoll?
Und passend zu dieser Station am Helene-Weber-Heim:
Was ist für mich die Grundlage, damit Menschen gut miteinander leben können?
Mehr von Nadine Bernshausen gibt’s im langen Interview auf www.citypastoral-marburg.de oder auf ihrer Internetseite https://www.nadine-bernshausen.de/.